Weinfest in Dorndorf: Gesang & Genuss im vollen Kulturhaus

Gastbeitrag von Heike Hermann

„Gesang – Genuss – Gelungen“: So kann man wohl das 26. Weinfest im Kulturhaus Dorndorf bezeichnen. Neun Chöre haben sich einem zujubelnden Publikum präsentiert und den bis auf den letzten Stuhl besetzten Saal in eine wohlklingende Kulisse verwandelt.

Von Beginn an wurden die Gäste mit einem guten Tropfen vom Mosel-Weingut Brixius begrüßt und sie konnten sich mit klingenden Gläsern auf einen wunderschönen Abend einstimmen.

Hans-Hugo Brixius, ein Winzer aus Leidenschaft, ist wie immer sehr gerne nach Dorndorf gekommen und sagte selbst: „Ein Tag ohne Wein, ist wie ein Tag ohne Sonne.“

Eröffnet wurde das Programm von „3 junggebliebenen Talenten“ die mit ihren Akkordeons ein schwungvolles Medley spielten und damit von der 1. Minute an für beste Stimmung sorgten.

Zur Begrüßung aller Chöre und Sangesfreunde, fand Christel Schlotzhauer passende Worte und betonte, dass dieses Event mit Sicherheit das Größte in dieser Region ist.

Sie stellte die Chöre vor und begrüßte den „Gemischten Chor Stadtlengsfeld“ und den „Handwerkerchor Liederkranz Dermbach“ mit der Bemerkung, dass sie hoffentlich den Bus zur Heimfahrt nicht zu früh bestellt haben.

„Die Stubensänger“ werden auftreten, was auf uns zukommt wissen wir nicht so genau, es ist ein Überraschungschor – die sogenannte Blackbox. Der anerkannte Chor „TonArt Zella“ ist auch dabei und „Die Albasänger“ haben extra für das Weinfest Weinlieder einstudiert.

Der „Gospelchor Lengers“ ist zum zweiten Mal zu Gast und der „Männergesangsverein Concordia Borsch“ kann sogar auf ein 100-jähriges Bestehen blicken, was man den gestandenen Männern jedoch nicht ansieht.

Besonders freuen wir uns auf den „Gesangverein Klangvoll(k) Tiefenort“, der sich inzwischen als „Stadtchor“ (Bad Salzungen zugehörig) bezeichnet und dennoch zu uns nach Dorndorf kommt.

Das ist natürlich mit einem Schmunzeln gemeint und lockerte die Übergabe an den Moderator des Abends, Roger Dähne, auf.

Er begrüßte die Ehrengäste, Bürgermeister Peter Neumann und Ortsteilbürgermeisterin Heidi Richter und dankte den wundervollen Teams an den Theken, am Imbiss, der Bedienung und Thomas Berger für den guten Ton & Licht.

Der erste Auftritt des Abends gehörte dem Gastgeber „Chor Grenzenlos“ unter der Leitung von Johannes Zajanskowski, der sich mit dem Song vom „Wellerman“ reichlich Applaus vom Publikum abholte.

Danach wurde mit dem Lied „Guten Abend, gut` Nacht“ ernste Themen des Weltgeschehens aufgegriffen und mit der Zeile „Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt“ auf optimistische und positive Gedanken gelenkt.

Aufmunternd ging es mit dem gesanglich perfekt vertonten Zottelmarsch weiter, der mit bester Stimmung auf den 1. Gastchor aus Stadtlengsfeld überleitete.

Der gemischte Chor rief das Publikum auf: „Sing mit uns, denn singen befreit“ und wurde mit großem Beifall belohnt.

Die „Kleine Nachtmusik“ mit der Geige und dem Baß wurde mit einem Lächeln im Gesicht von den Sangesfreunden präsentiert und die Chorleiterin Petra Wolfram lud herzlichst zum bevorstehenden 80jährigen Chorjubiläum im Juni 2027 ein.

Stimmgewaltig folgte der „Handwerkerchor Liederkranz Dermbach“, der natürlich noch zu keinem Weinfest gefehlt hat.

Gemäß dem Leitspruch: „Handwerker sind eigentlich immer da, wenn man sie braucht“ präsentierten sich die Vollblutsänger überzeugend und offensichtlich inspiriert vom jugendlichen Chorleiter David Kölzner.

Angesichts zahlreich vertretener Gewerke im Chor, wie z. B. Maurer, „richtige“ Elektriker, Pfarrer, der sogar bei der Arbeit Wein trinken darf und Bergleute, durfte natürlich EIN Lied nicht fehlen.

Nach dem „Umbau“ des hauseigenen Akkordeons für den Chorleiter, wurde dem Publikum „Das Steigerlied“ geschenkt.

Der Überraschungschor „Die Stubensänger“ wurde vom Moderator Roger Dähne als ein Chor aus Männern des ehemaligen Dorndorfer Männerchors angekündigt.

Sie treffen sich wöchentlich zur Probe, wobei sie von Stube zu Stube wandern und manchmal aus Stubensänger Stubenhocker werden. Doch der Chorleiter Klaus Henkel, hat die diverse Besetzung, 5 Bässe, 3 Tenöre und was dazwischen, gut im Griff.

Gemäß den guten alten Zeiten wurde das Lied „Ich weiß ein Faß in einem tiefen Keller“ vorgetragen und nach 2 weiteren Gesängen ihr Lieblingslied „Aus der Traube in die Tonne“.

Es erinnert an den Kreislauf des Weines, welcher auch als Gemälde im ehemaligen Gasthof Zum Hirsch von Maler Herbert Lochner verewigt wurde.

Nach der Pause mit gutem Wein und leckeren Beilagen wurde der Chor „TonArt Zella“ etwas anders angekündigt. Laut dem Song von „Wellerman“ empfing der Chor Grenzenlos die Freunde als „Shantychor der Feldawalfänger aus Zella“ mit der Liedzeile: „Zellaman - Zella kommt mit Martin Kram“.

Sie glänzten durch Sologesang, Duett und gekonntem Chor-Arrangement, was sich in ihren Liedern „So soll es sein, so kann es bleiben“ und „Solang man Träume noch leben kann“ wiederfand.

So markant wie ihre rot-schwarze Kleidung, so markant ist auch der Klang ihrer Stimmen, klar, strahlend und fesselnd.

Mit dem Song „Hallelujah“, bearbeitet und vorgetragen vom Solist Martin Kram und Chor, wurden die Gäste in eine besondere Stimmung versetzt. Im Finale ihres Auftrittes wurde das Leben besungen, denn was kann es Schöneres geben, als hier zu sein.

Gekonnt kündigte Roger Dähne die „Albasänger aus Unteralba“ an und bemerkte, dass sie ein ähnliches Schicksal wie die „Stubensänger“ haben, Kneipe und Sponsoren weggebrochen und der Chorleiter, Ralf Schmitz, ist auch ein Lehrer.

Schmunzelnd begannen sie mit den heute erstmals aufgeführten Liedern „Schenk Wein – bis die Welt sich dreht“ und „Im Weinparadies“. Es sind Lieder, wo die Sonne die Trauben küsst und ein Engel den Wein einschenkt. Selbst die Drosselgasse zu Rüdesheim wurde besungen und die wilde Jagd zu Lützow durch starken ausdrucksvollen Gesang begleitet.

Da musste der Moderator erstmal wieder Ruhe in den Saal bringen und erheiterte das Publikum mit den Worten von Heinz Erhardt: „Weil wir doch am Leben kleben, müssen wir abends einen heben.“

Auf die Bühne war nun der „Gospelchor Lengers“ eingeladen, den es bereits 25 Jahre gibt. Ihre Mitstreiter kommen aus verschiedenen Orten, die sie in diesem Jahr alle musikalisch besuchen. Mitgebracht haben sie Lieder, die vom Frieden und von der Liebe erzählen.

Jeder sollten es in sich tragen und sich am Leben erfreuen. Ein Herzenswunsch, den sie ausdrucksvoll dem Publikum darboten. „Oh Happy Day“ durfte natürlich nicht fehlen und das Publikum bedankte sich bei dem erfrischenden Auftritt mit Anerkennung.

Mit der Dirigentin, Dorothèe Abel-Brehl und 19 Sangesfreunde stellte sich der „Männergesangsverein Concorida Borsch“ den Zuhörern vor und eröffnete ihren Reigen mit einem kräftigen Lied von Jagd & Wein.

Adrett im Anzug und ohne Liedblatt wurden sie musikalisch mit der Querflöte und dem Piano begleitet, was dem Lied „An den Ufern der Nacht“ eine besondere Note verschaffte.

Ein Highlight des abends war wohl der Sologesang zu „Bella Napoli“, er wurde mit anerkennenden Zurufen und Applaus honoriert. Den Schlussakkord an diesem Abend bildete der Chor „Klangvoll(k“) vom Gesangverein Tiefenort.

Dieser präsentierte verschiedenste Gesangsvariationen des Volksliedes „Wenn ich ein Vöglein wär“. Vom einstimmigen Gesang über Beatboxing bis hin zu einer Gospelversion, es war einfach Spitze.

Nach dem Song „Shallow“ wurde das Abschlusslied „Light of Grace“ mit einem leidenschaftlichen und mitreisenden Sound gesungen, der zu Herzen ging.

Moderator Roger Dähne bedankte sich auf das Herzlichste bei allen Mitwirkenden und Gästen und verabschiedete zur geselligen Runde mit den Worten von Heinz Erhardt „Wenn dich Chöre laut umbrausen mit Getön – dann genieße auch die Pausen, die sind schön“.

Doch dem Gesang nicht genug, denn es wurde noch kräftig in geselliger Runde weitergesungen, einfach so, was jedem gerade einfiel.

Der Veranstalter möchte an dieser Stelle allen Gästen und Beteiligten nochmals herzlich für jede Form der Unterstützung danken. Es war ein rundum gelungener und großartiger Abend.